Heinz Piontek, geboren am 15. 11. 1925 in Kreuzburg/Oberschlesien; 1943 Verpflichtung zum Kriegsdienst; 1945 geriet er in Bayern für kurze Zeit in amerikanische Kriegsgefangenschaft; brachte sich mit Gelegenheitsarbeiten durch, daneben Abitur und Studium der Germanistik. Ab 1948 freier Schriftsteller. Lebte einige Jahre in Dillingen/Donau, ab 1961 in München. Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. Piontek starb am 16. 10. 2003 in Rotthalmünster bei Passau.
* 15. November 1925
† 16. Oktober 2003
von Annette Deeken
Essay
Heinz Piontek gehört zu den literarischen Einzelgängern, die hartnäckig und unbeirrbar an ihrer Art, die Dinge zu sehen, festhalten. In Interviews rubrizierte er sich selbst gern als Außenseiter unter Berufung auf das Goethe-Zitat: „Gegen die Kritik kann man sich weder schützen noch wehren. Man muß ihr zum Trotz handeln, und das läßt sie sich nach und nach gefallen.“ Gefallen finden die meisten Piontek-Rezensenten vor allem an dem umfangreichen, breit gefächerten Werk, das in einer dickleibigen sechsbändigen (im Übrigen mangelhaft edierten) Gesamtausgabe vorliegt. Und würde Quantität allein schon ein hinreichendes Urteil über die Qualität der literarischen Produktion begründen, so stünde der Lyriker, Erzähler, Hörspielautor und Essayist Piontek sicherlich nicht länger im Schatten bekannter deutscher Schriftsteller. Immerhin haben ...